Gartenpumpe lässt sich nicht mehr ein- und ausschalten

Wenn die Gartenpumpe nicht mehr ein- oder ausschaltet…

Ist permanent das Geräusch der eingeschalteten Gartenpumpe zu hören oder beim Öffnen des Wasserhahns kommen dir allenfalls ein paar Wassertropfen entgegen, liegt ein Fehler im Pumpensystem vor. Warum eine Gartenpumpe nicht mehr ein- oder ausschaltet, kann verschiedenste Ursachen haben. Dies ist übrigens auch davon abhängig, welche Art von Pumpe du verwendest. Welche Fehlerquellen möglich sind und wie diese behoben werden, erkläre ich in diesem Heimwerker-Report.   

Erfahre hier wie sich man eine Gartenpumpe mit Druckschalter ordnungsgemäß einstellt.

Die gebräuchlichen Pumpensysteme bei der Hauswasserversorgung 

Generell unterscheiden wir zwischen dem Hauswasserwerk einerseits und dem Hauswasserautomaten sowie der Gartenpumpe andererseits. Grund dafür ist, dass ein Hauswasserautomat im Prinzip lediglich eine selbstsaugende Gartenpumpe ist, die aber nicht von Hand eingeschaltet werden muss, sondern durch einen Drucksensor gesteuert wird. Ein Hauswasserwerk oder Hauswerk ist eine automatisch arbeitende Pumpe, die über einen Druckbehälter verfügt. Willst du über den Unterschied und die Vorteile der jeweiligen Pumpen mehr erfahren, so kannst du dies im Artikel „Hauswerk oder Gartenpumpe – die optimale Wasserversorgung herstellen  nachlesen. 

Genereller Tipp: Bei der Fehlersuche, egal bei welchem System mit Gartenpumpe, solltest du gründlich vorgehen. Die Erfahrung zeigt, dass oft genug der augenscheinliche Fehler nicht der Grund für die Störung ist. Mit Gewissenhaftigkeit bei der Fehlersuche vermeidest du, dass du Geld für eine neue Membran ausgibst, obwohl das Problem eine Dichtung für wenige Eurocent ist. Oder du glaubst, der Drucksensor ist defekt, dabei liegt die Ursache in einer gebrochenen Feder im Rückschlagventil. Deshalb ist es ratsam, bei einer Störung immer alle Teile des Systems zu prüfen, um unnötige Ausgaben und überflüssige Arbeiten so weit als möglich auszuschließen. 

Ursachen für Schaltfehler beim Hauswasserwerk  

Aufgrund des Druckkessels ist das Hauswasserwerk eine Besonderheit unter den Gartenpumpen, die zur Hauswasserversorgung genutzt werden. Deshalb beschreibe ich die speziellen Fehlerquellen aller Arten von Gartenpumpen in diesem Abschnitt. Es ist für dich leicht erkennbar, welche Fehlerquellen sich ausschließlich auf Hauswasserwerke und welche sich auch auf Hauswasserautomaten und Gartenpumpen beziehen.  

Ursachen für Schaltfehler

Verkürzte Pumpenzyklen und ungewollter Dauerbetrieb oder Versagen der Gartenpumpe beim Einschalten

Schaltet sich das Hauswasserwerk ungewöhnlich häufig ein oder nicht mehr ab, ist die häufigste Ursache ein Druckverlust im Kessel. Dieses Phänomen kann bei bei älteren Gartenpumpen mit Wasserdruckbehälter ohne Blase ebenso auftreten, wie bei modernen Hauswasserwerken, bei denen die Blase im Druckkessel nahezu obligatorisch ist. Die Fehlerursachen sind vielfältig. 

Undichter Druckkessel – gerissene Blase im Hauswasserwerk 

Meist ist ein Leck im Druckkessel oder ein Riß in der Blase der Grund für diesen Fehler. Untersuche die Pumpe selbst, denn austretendes Wasser lässt sich in der Regel leicht erkennen. Ist die Blase gerissen, kannst du dies durch Klopfen auf den Druckkessel feststellen, sobald die Pumpe abgeschaltet hat. Ist kein Hohlraum mehr vorhanden, ist der Druckkessel vollgelaufen. Dem zur Folge ist die Funktion der Blase nicht mehr vorhanden. 

Hier kommst du zum Vergleich der besten Gartenpumpen mit Trockenlaufschutz. Der Trockenlaufschutz ist unter anderem für Gartenpumpen, welche in der Regentonne zum Einsatz kommen sehr wichtig.

Wasserleitung überprüfen

Allerdings kann es auch sein, dass ein unbemerktes Leck in einer Wasserleitung dazu führt, dass die Pumpe ständig einschaltet oder im Dauerbetrieb läuft. Nutze die Absperrventile der Wasserleitungen, um eine eventuelle Leckage festzustellen. Ist ein Leck vorhanden, läuft die betroffene Leitung leer, obwohl aus dem Strang kein Wasser entnommen wurde.   

Hier zeigen wir dir, welche Pumpe Hochwasserschäden verhindern kann.

Wasserdruckschalter defekt

Ein defekter Wasserdruckschalter ist ebenso eine Fehlerquelle. Schalterkontakte können verbrennen oder der Durchlass durch den Schalter, über den der Wasserdruck vom System erfasst wird, kann durch Sedimente und andere Ablagerungen verstopft sein. Ist letzteres der Fall, zeigt sich dies normalerweise dadurch, dass der Pumpenschalter überhaupt nicht mehr ein- oder ausgeschaltet werden kann. Ist der Schalter jedoch nur beschädigt oder falsch eingestellt, kann dies in der Tat zu einem kurzen Wasserpumpenzyklus führen.

Wird der Druckregelschalter der Gartenpumpe durch einen hohen Anteil an Schlick, Schmutz oder Mineralien im Wasser verstopft, solltest du über den Einbau eines Filtersystems nachdenken. Andernfalls ist es zwingend notwendig, den Druckregelschalter regelmäßig zu warten und zu reinigen. Das kann bei einer längeren Abwesenheit zum Problem werden, beispielsweise im Urlaub. 

Oftmals ist ein verstopfter Druckschalter für die Gartenpumpe aber der Grund, warum diese nicht mehr einschaltet. Selbst wenn der Druck im System deutlich unter den Einschaltdruck gefallen ist, ist der Schalter durch die Ablagerungen außer Stande, eine Schaltung vorzunehmen.

Überdies kann es passieren, dass im Wasserdruckregelungsschalter je nach Bauart eine Gummischeibe oder die kleine Blase im Schalter selbst platzen oder reißen. Einen derart defekten Druckregelschalter kannst du nur noch gegen ein Neuteil austauschen.

Zuleitung zur Gartenpumpe vollständig oder teilweise blockiert

Obwohl die Steuerung der Gartenpumpe einwandfrei funktioniert, kann es dazu kommen, dass die Pumpe nicht mehr einschaltet, nicht mehr ausschaltet oder in sehr kurzen Intervallen den Betrieb aufnimmt. Häufigste Fehlerursache ist eine verstopfte Zuleitung. Manchmal ist es ein abgeknickter Schlauch (um solche Fälle zu vermeiden erfährst du hier, welche Schläuche ideal für den Pumpenbetrieb geeignet sind.  selten eine durch mechanische Einwirkung zusammengepresste Zuleitung. Fast immer ist ein verstopfter Wasserfilter für diese Misere verantwortlich. In allen Fällen steigt durch die Verstopfung der Wasserdruck zwischen der Pumpe und der Stelle der Blockade beim Einschalten der Pumpe sehr schnell an. So kommt es zum Einschalten in kurzen Intervallen oder zum unerwünschten Dauerbetrieb, ohne dass wirklich Wasser gefördert wird. Bei Gartenpumpen mit Überlastschutz kann dies dazu führen, dass die Pumpe nicht mehr einschaltet. Dann muss ein Reset durchgeführt werden, nachdem die Quelle der Störung beseitigt wurde.  

Überladung des Druckkessels

Im Normalfall spielt es keine große Rolle, wird bei der Inbetriebnahme eines Hauswasserwerks zu viel Luft in den Druckkessel eingefüllt. Herkömmliche Gartenpumpen blasen diese überschüssige Luft beim nächsten Auffüllen einfach aus einem nahe gelegenen Wasserhahn, wodurch sich das System selbstständig korrigiert. 

Allerdings gibt es Modelle, in denen die Druckluft in einem separaten, streng vom Wasser getrennten Kessel eingefüllt wird. Bei diesen Geräten kann die überschüssige Luft nicht entweichen. In der Folge wird wesentlich weniger Wasser in den Tank gefüllt, denn das Zuviel an Luft nimmt den verfügbaren Raum ein. Hier kannst du nur eine vollständige Entleerung vornehmen und das Hauswasserwerk neu und nach den Herstellerwerten mit Luft und Wasser befüllen. 

Dies ist zwingend notwendig, denn durch eine Überladung kann die Blase in einem Wassertank beschädigen werden. Meist reißt diese sogar vollständig, denn Wasser lässt sich deutlich schwieriger und geringer komprimieren als Luft.

Umgebungstemperatur der Pumpe

Die Auswirkungen der Umgebungslufttemperatur auf den Betrieb des Wassertanks und der Pumpensteuerung sind normalerweise nicht von Belang. Aber es besteht die Möglichkeit, dass die Gartenpumpe an einem ungewöhnlich heißen oder kalten Ort installiert ist. In seltenen Fällen treten dann Störungen nur an außergewöhnlich kalten Wintertagen oder sehr heißen Tagen im Sommer auf. An solchen klimatisch extremen Tagen kann es passieren, dass sich entweder Eis im Druckbehälter bildet, was das Wasservolumen reduziert und zum häufigeren Einschalten der Pumpe führt. Das Phänomen verschwindet von allein, sobald das Eis geschmolzen ist. In einem anderen Ratgeber gehe ich übrigens auf die Frage ein, wie man eine Pumpe für den Winter vorbereitet.

Wird der Kessel zu heiß, kommt es zur Verdunstung. Da Wasserdampf deutlich mehr Volumen als Wasser in flüssigem Zustand einnimmt, kann das Überdrucksicherheitsventil auslösen, sofern eines vorhanden ist. Wenn nicht, können der Kessel platzen oder die Blase reißen.   

Das Rückschlagventil ist defekt 

Am Ende der Saugleitung der Brunnenpumpe ist ein Rückschlagventil angebracht. Dieses Ventil sorgt dafür, dass ständig Wasser in der Saugleitung vorhanden ist, damit die Pumpe nicht trocken läuft. Alles über das Rückschlagventil kannst du im Artikel Warum das Rückschlagventil für Gartenpumpen wichtig ist… nachlesen. Ist das Rückschlagventil defekt und öffnet nicht mehr, geht die Pumpe in den Dauerbetrieb, denn sie kann kein Wasser fördern und somit den gewünschten Druck nicht erreichen. Außerdem zeige ich dir auf dieser Webseite auch noch, was du tun kannst, wenn deine Gartenpumpe nur Luft und kein Wasser zieht.

Die wichtigsten Fehlerquellen für nicht normal schaltende Gartenpumpen in Kurzform

Einige der nachfolgenden Fehler sind mehr als Gedächtnisstütze gedacht, denn ihre Prüfung sollte für einen geübten Heimwerker obligatorisch sein. Aber manchmal kommt man einfach nicht auf die naheliegenden Dinge und sucht nach den kompliziertesten Fehlern, genau dort, wo alles in bester Ordnung ist.  

Die häufigsten Fehler bei Gartenpumpen

Also, wenn die Gartenpumpe nicht ein- oder ausschalten will oder der Pumpenzyklus sehr kurz ist, dann solltest du folgende Punkte überprüfen: 

  • Ist die Sicherung eingeschaltet.
  • Besteht eine Stromverbindung (erfahre hier mehr über den Anlaufstrom bei Gartenpumpen)
  • Ist die Gartenpumpe eingeschaltet. 
  • Ist Wasser im Brunnen, in der Zisterne.
  • Sind die Leitungen sauber verlegt, ohne Knick und Quetschung.
  • Arbeitet das Rückschlagventil einwandfrei. 
  • Ist der Drucksensor betriebsbereit. 
  • Sind im Leitungssystem Lecks zu entdecken. 
  • Ist der Druckkessel beim Hauswasserwerk dicht. 
  • Ist der Sedimentfilter / Wasserfilter in der Wasserleitung verstopft. 
  • Ist die Blase oder Membran in der Pumpe dicht.
  • Ist der Kreisel in der Pumpe frei beweglich, also nicht blockiert.