Gartenpumpe Druckschalter einstellen

Druckschalter verschiedener Bauarten an der Gartenpumpe richtig einstellen 

Damit eine Gartenpumpe automatisch in Betrieb geht, sind zur Pumpensteuerung Druckschalter eine sichere und robuste Lösung. Hier kommst du übrigens zu unserem großen Gartenpumpen Vergleich.

 

Druckschalter werden mitunter auch als Trockenlaufschutz für Gartenpumpen, als Pumpenwächter, als elektronische Pumpensteuerung oder als Wasserdruckschalter für Pumpenanlagen angeboten. Hinter all diesen Bezeichnungen verbirgt sich ein im Prinzip einfach aufgebauter Schalter, welcher in der Tat über den Wasserdruck ausgelöst wird. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es für Medien wie Öl, flüssige Nahrungsmittel oder Luft Druckschalter gibt, die lediglich ein- oder ausschalten. Dabei handelt es sich entweder um Notschalter oder um solche, die in Korrespondenz mit einem zweiten Schalter ein System in Gange halten. Bei Gartenpumpen werden generell nur Wechselschalter verwendet, also solche, die beide Schaltvorgänge durchführen können. 

Arten von Schaltern zur Automatisierung von Gartenpumpen

Um aus einer Gartenpumpe ein automatisches Wasserversorgungssystem zu machen, werden generell zwei Arten von Schaltern genutzt: 

  • Füllstandschalter
  • Druckschalter

Füllstandschalter

Die einfachste und gebräuchlichste Art eines Füllstandschalters ist der Schwimmerschalter. Bei steigendem Wasserspiegel schwimmt ein Hohlbehälter oder ein Block Styropor auf und betätigt so den Schalter, der die Pumpe startet. Sinkt der Wasserspiegel auf eine bestimmte Höhe, löst diese Vorrichtung wiederum den Schalter aus, er diesmal die Pumpe abschaltet. Insofern ist auch ein Füllstandschalter ein Trockenlaufschutz, wenn der Schwimmer entsprechen justiert ist. Darüber hinaus werden Füllstandschalter angeboten, die über Sensoren die Schaltvorgänge durchführen. 

Vorteile beim Schwimmerschalter: 

  • preiswert
  • einfach zu handhaben
  • robust
  • zuverlässig

Nachteile beim Schwimmerschalter: 

  • kann Moos oder Algen ansetzen, was die Funktion beeinträchtigt
  • Treibgut kann den Schwimmer blockieren

Vorteile beim Sensorenschalter:

  • ermöglicht sehr präzises Schalten der Gartenpumpe
  • langlebig
  • kaum störungsanfällig

Nachteile beim Sensorenschalter:

  • kann bei dreckigem Wasser Fehlsignale aussenden
  • teils umständlich einzustellen
  • deutlich kostspieliger als der Schwimmerschalter

Druckschalter  

Auch beim Druckschalter stehen dir generell zwei unterschiedlich konstruierte Varianten zur Auswahl: der mechanische Druckschalter mit Membrane und Feder sowie der elektronische Druckschalter. 

Bei der mechanischen Ausführung findest du im Gehäuse eine Öffnung, die wiederum durch eine elastische Membrane wasserdicht versiegelt ist. Dahinter verbirgt sich ein Federmechanismus. Gerät die Membrane unter Druck, dehnt diese sich nach innen aus. Auf diese Weise wird die Feder gestaucht und so der Schalter ausgelöst. 

Die elektronischen Schaltervarianten arbeite teils mit Sensoren, aber auch mit Membranen, die dann aber anstatt einer Feder einen Fühler aktivieren. 

Vorteile beim mechanischen Druckschalter: 

  • preiswert
  • einfach zu installieren
  • simpel einzustellen

Nachteile beim mechanischen Druckschalter:

  • Federmechanismus kann ermüden
  • nur bis zu einem Wasserdruck bis maximal 4 bar zu empfehlen

Vorteile beim elektronischen Druckschalter: 

  • Druck kann sehr präzise eingestellt und gehalten werden
  • deutlich kleiner als die mechanische Variante
  • Wasserdruck von bis zu 5 bar, teilweise auch darüber möglich

Nachteile beim elektronischen Druckschalter:   

  • teurer in der Anschaffung
  • Einstellung oft umständlich oder kompliziert

Mechanische Druckschalter für Gartenpumpen richtig einstellen

Mechanischer Druckschalter Gartenpumpe

Generell ist das Einstellen eines Druckschalter für Gartenpumpen kinderleicht. Dennoch eine gut gemeinte Warnung vorweg; Wenn du dir bei der Ar

beit unsicher bist, überhaupt Angst vor elektrischen Anlagen hast oder handwerklich weniger begabt bist, dann bitte jemanden um Hilfe, der sich mit Druckschaltern auskennt. Im Zweifelsfall ist es immer günstiger und vor allem sicherer, einen Handwerker zu beauftragen, als einen neuen Druckschalter kaufen zu müssen. Erfahre hier mehr über die fachgerechte Installation von Gartenpumpen.

Hinweis: Nachfolgend eine schrittweise Anleitung, wie ein handelsüblicher mechanischer Druckschalter einzustellen ist. Diese Anleitung muss nicht in allen Punkten mit dem dir vorliegenden Modell übereinstimmen, denn manchmal gehen die Hersteller einen etwas anderen Weg. Deshalb kann diese Anleitung nur ein Anhalt sein, ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Aber mit etwas Improvisationstalent und ein wenig technischem Geschick sollte es dir leicht fallen, den mechanischen Druckschalter deiner Gartenpumpe mit dieser Anleitung einzustellen. 

Schritt 1

Gartenpumpe stromlos schalten / Stecker ziehen.

Schritt 2

Gehäusedeckel des Druckschalters abschrauben.

Schritt 3

Fast immer sind im Gehäusedeckel die technischen Angaben zum Druckschalter zu finden. Lies diese sorgfältig durch. Zumeist wird ein Einschaltdruck von 1,2 bis 1,8 bar empfohlen und der Abschaltdruck sollte 4 bar nicht übersteigen. Es ist wichtig, dass du dich an diese Vorgaben hälst. Tust du dies nicht und das Gerät nimmt einen Schaden, hast du keinerlei Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller. Überdies verschleißen der Druckschalter und die Gartenpumpe erheblich schneller, je höher der eingestellte Druck ist.  

Schritt 4

Nun siehst du zwei unterschiedlich große Federschalter, von denen der größere für den Mindestdruck zuständig ist. Im Zentrum des Federschalters ist ein Verstellschraube, zumeist als Sechskantmutter oder seltener als Kreuzschlitzschraube zu finden. Überdies ist in der Gehäuserückwand die Drehrichtung angegeben, wobei + für höheren, – für niedrigeren druck steht. In der Regel erhöht das Drehen der Verstellschraube im Uhrzeigersinn den Druck. 

Wenn du beim größeren Federschalter für den Mindestdruck die Verstellschraube im Uhrzeigersinn drehst, springt die Gartenpumpe früher an. Zumeist sind die Druckschalter auf einen Wert von 1,2 bis 1,5 bar vom Hersteller voreingestellt. Dies kann zu wenig sein, beispielsweise wenn du einen leistungsfähigen Hochdruckreiniger anschließen willst. Oder wenn du einen Gartenschlauch nutzt, der sich selbst zusammenzieht. Ist der Einschaltdruck zu gering, ist der Schlauch beim Wässern der Blumen immer wieder bestrebt, sich zu verkürzen, was in der Tat nervig werden kann. Mit ein oder zwei Umdrehungen an der Verstellschraube sollte etwa ein Druck von 1,8 bis 2,0 bar eingestellt sein. Überprüfe dies, indem du die Gartenpumpe wieder mit Strom versorgst und eventuell noch vorhandenen Wasserdruck aus dem System ablässt, bis die Gartenpumpe anspringt. Dann kannst du am Druckmesser ablesen, wann sich die Gartenpumpe einschaltet und wieder Druck aufbaut. Ist der Druck noch immer nicht ausreichend oder zu hoch, schalte das Gerät stromlos und justiere erneut. Diese Schritte wiederholst du, bis der richtige Druck erreicht ist.

Analog verfährst du mit dem Federschalter für den Maximaldruck. In der Regel sollte dieser so eingestellt sein, dass 4 bar nicht überschritten werden. Denke aber immer daran, dass bei Pumpen besser mit geringerem Druck gefahren erden sollte. Der Verschleiß bei hohen Drücken ist um ein vielfaches erhöht, was die Lebensdauer von Gartenpumpe und Druckschalter deutlich verkürzt.  

Schritt 5

Ist die Einstellprozedur beendet, schließe den Gehäusedeckel sorgfältig. Im Einzelfall kann es nützlich sein, die Dichtung mit Graphit oder Vaseline einzureiben, damit diese auch tatsächlich dicht hält. 

Elektronische Druckschalter mit Sensortechnik für Gartenpumpen richtig einstellen

Elektrischer Druckschalter Gartenpumpe

Manchmal etwas umständlich oder zumindest kompliziert beschrieben, ist das Einstellen von elektronischen Druckschaltern an Gartenpumpen. Oft ist an der Vorderseite des Schaltergehäuses ein Bedienfeld angebracht, machmal durch eine Schutzklappe abgedeckt. Einige Modelle lassen sich über ein Rädchen einstellen, bei anderen ist ein Tastschalter für das Justieren des jeweiligen Drucks vorgesehen. Bei qualitativ hochwertigen Druckschaltern kann über diese Einstellvorrichtung der Druck schrittweise erhöht oder gesenkt werden, zumeist je Stufe um 0,1 bar. Beachte hier die Bedienungsanleitung des Herstellers, die du dir notfalls auch im Internet herunterladen kannst. 

Vorteilhaft bei diesen elektronischen Druckschaltern ist zweifellos, dass auch höhere Drücke gefahren werden können. Wenn du nicht weiß, wie viel Leistung eine Gartenpumpe haben sollte, klicke auf den farblich markierten Link um mehr darüber zu erfahren. Außerdem verraten wir dir auf dieser Webseite auch noch, wie du eine Gartenpumpe drosseln kannst.

Wird der Druckschalter kurzfristig auf 5 oder 6 bar Maximaldruck eingestellt, erspart dies fast immer den Einsatz des Hochdruckreinigers. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn dein Gartenschlauch für einen derartigen Druck ausgelegt ist. Billigschläuche vertragen meist nur bis 3,5 bar, während qualitativ hochwertige Gartenschläuche auch bis zu 8 bar belastet werden können.  

Wie bei einem Hauswasserwerk der Druck optimal eingestellt wird 

Bei einem Hauswasserwerk hast du generell zwei Drücke zu beachten. Dies ist der Mindestdruck, auch Einschaltdruck genannt, der generell zwischen 1,0 und maximal 2,0 bar liegen sollte.  Der zweite Druck ist der Maximaldruck, den Pumpenfachleute als Druckdifferenz kennen. Dieser liegt für gewöhnlich im Bereich von 3,0 bis etwa 4,0 bar. Ist der Maximaldruck erreicht, schaltet das Hauswasserwerk automatisch ab.  

Beide Drücke können von dir manuell eingestellt werden. Öffnest du das Gehäuse um den Druckschalter, siehst du für gewöhnlich zwei Einstellschrauben von deutlich unterschiedlicher Größe. Bei einigen Modell sind statt Schrauben Muttern vorhanden, über welche die Einstellungen vorzunehmen sind. Es hat sich eingebürgert, dass die größere Schraube oder Mutter für den Einschaltdruck und die kleinere für den Differenzdruck zuständig ist.  

Um den Einschaltdruck zu berechnen, müssen wir ein wenig rechnen. Grundsätzlich gilt, der Vordruck sollte rund 90 Prozent des Mindestdrucks betragen. Liegt dieser beispielsweise bei 1,2 bar, ergibt sich: 1,2 x 0,9 = 1,08, was aufgerundet 1,1 bar ausmacht. 

Um die Drücke korrekt einzustellen, muss Wasser aus dem System abfließen. Deshalb öffnest du den Wasserhahn, der weitesten vom Hauswasserwerk entfernt ist und der im Haus am höchsten liegt. Ob der richtige Druck anliegt, siehst du am Manometer und daran, dass aus diesem geöffneten Wasserhahn Wasser mit ausreichend Druck austritt. Es empfiehlt sich, diese Einstellungsarbeit zu zweit anzugehen und zur Kommunikation ein Handy oder Handfunkgerät zu nutzen. 

Was musst du beim Einstellen der Drucks am Hauswasserwerk beachten? 

Wichtig ist, dass du unbedingt die Einstellungen an den Schrauben mit großer Zurückhaltung vornimmst. Bereits eine geringe Drehung dieser Schrauben kann bei einigen Modellen eine deutliche Druckveränderung nach sich ziehen. Deshalb ist es ratsam beim Einstellen des Drucks in Schritten von einer Viertelumdrehung vorzugehen. 

Hauswasserwerk Druck einstellen

Bei jeder Veränderung der Einstellung sollte das Hauswasserwerk vom Stromnetz getrennt werden. Verstellst du den Druck und im gleichen Augenblick springt das Hauswasserwerk an, kann ansonsten der Druckwächter beschädigt werden. 

Du musst dein Hauswasserwerk so einstellen, dass das Verhältnis der Saugleitung zum Wirkungsgrad der Pumpe passt. Ist dies nicht der Fall, schaltet der Pumpenmotor nicht mehr ab und läuft dauerhaft. 

Hast du durch Probieren den passenden Differenzdruck ermittelt, nimm diesen um rund 0,1 bar zurück. Grund dafür ist, dass du so eine Überlastung des Systems verhinderst. Zudem ist es bei einem neuen Hauswasserwerk ohnehin fast immer notwendig, dieses in den ersten Wochen nach einer Montage mindestens einmal nachzujustieren. Nur dann lässt sich der absolut optimale Druck im gesamten Hauswassersystem einstellen. Dies ist in der Natur der Sache begründet. Im Alltag werden oftmals mehrere Wasserhähne zeitgleich geöffnet, beispielsweise in der Küche für den morgendlichen Kaffee, während ein anderer Hausbewohner im oberen Stockwerk eine Dusche genießt. Das Hauswasserwerk muss auf diese individuellen Gebrauchsmuster angepasst werden, was nur durch Nachjustieren und mit etwas Geduld möglich ist.  

Moderne Hauswasserwerke bieten die Möglichkeit, die Hysterese einzustellen. Was so beängstigend medizinisch klingt, ist nur der Nachlauf des Pumpenmotors. Die Hysterese steuert, wie viele Sekunden der Pumpenmotor nachläuft, obwohl der Abschaltdruck im System bereits anliegt. Diese Funktion dient der Schonung der Pumpe, denn ein abruptes Abschalten des Pumpenmotors verkürzt dessen Lebenserwartung durch den erhöhten Verschleiß. Eine der wichtigsten Regeln beim Justieren der Drücke an einem Hauswasserwerk lautet: 

Niemals, unter keinen Umständen die vom Hersteller festgelegten Mindestdrücke unterschreiten. 

Grund hierfür ist die zum Druckaufbau genutzte Membran. Diese kann unterhalb des Mindestdrucks nicht einwandfrei arbeiten. Fallen der Einschaltdruck und / oder die Druckdifferenz unter den vorgegebenen Mindestwert, sind fast immer gravierende Schäden am Hauswasserwerk die Folge.