Der Schwimmbadbau in Deutschland boomt und auch für die im Garten flexibel aufstellbaren Pools mit maximal 10.000 Litern Volumen gibt es inzwischen Wartezeiten. Herzstück eines Pools ist die Filteranlage. Ohne diese dauert der Badespaß längstens drei Tage, denn dann bilden sich Algen und das Wasser wird trüb. Die beiden gebräuchlichsten Filtersysteme sind der Sandfilter und der Kartuschenfilter, die beide durch eine Poolpumpe betrieben werden. Welche Vorzüge und Nachteile diese Filtersysteme besitzen, sind die Themen in diesem Heimwerker-Report.
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Poolpumpe mit Filtersystem betreiben
Insbesondere nach einer Anschaffung eines Pools steht die Frage im Raum, wann und wie lange die Poolpumpe täglich betrieben werden soll. Generell gilt hier die Faustregel, dass die Pumpe das Wasser im Pool mindestens zweifach täglich filtern sollte. Bei einem Schwimmbad mit 100.000 Litern Volumen und einer Poolpumpe mit einer Kapazität von 40.000 Litern in der Stunde, sollte das Poolfiltersystem demnach rund 5 Stunden täglich seinen Dienst versehen. Wird der Pool allerdings stark genutzt oder durch einen Regen oder Sturm wurde das Wasser sichtbar verdreckt, muss diese Zeitspanne nach Bedarf ausgedehnt werden. Dies gilt ebenso, wenn das Schwimmbecken beispielsweise am Morgen und am Nachmittag frequentiert wird. Insbesondere nach der letzten Nutzung des Tages sollte das gesamte Wasser im Pool mindestens einmal das Filtersystem passieren.
Mit mehrstufigen Poolpumpen einen Sandfilter oder Kartuschenfilter betreiben
Mit Blick auf den Energieverbrauch und den Bedienungskomfort sind mehrstufige Poolpumpen den älteren Modellen mit fester Drehzahl vorzuziehen. Durch die Möglichkeit, die Pumpe bei geringer Leistungsaufnahme mit niedriger Fördermenge laufen zu lassen, wird bei der gleichen Menge gepumptem Wassers deutlich weniger Strom verbraucht. Da das System deshalb erheblich länger betrieben wird, können sich Algen nur schwer im Leitungssystem der Filteranlage anhaften und vermehren. Nebenbei ist die Geräuschentwicklung der Poolpumpe bei niedrigen Drehzahlen stark reduziert, weshalb das Filtersystem problemlos über Nacht betrieben werden kann. Allerdings ist bei der Wahl der Poolpumpe zu beachten, dass diese zum jeweiligen Poolfilter passen muss. Es gibt derartige Filter, die einen Mindestdruck verlangen, damit sie überhaupt das Wasser reinigen können. Erreicht die mehrstufige Poolpumpe bei geringster Drehzahl diesen Druck nicht, muss auf ein anderes Modell ausgewichen werden. In einem anderen Artikel gehen wir auf die Frage ein, was die ideale Laufzeit für eine Poolpumpe ist. Auch das Thema Differenzialstrom spielt hier eine wesentliche Rolle.
Das ideale Filtersystem auswählen: Sandfilter vs. Kartuschenfilter
Beide Filtersysteme haben ihre Vorzüge, bringen aber auch Nachteile mit sich. Zudem ist die Filterleistung sehr unterschiedlich, was vom System selbst, aber auch von der Konzeption durch den Hersteller der Filteranlage abhängig ist.
Der Kartuschenfilter für das privater Schwimmbad
Der Kartuschenfilter besteht im Prinzip aus einem Filtergehäuse, in welches eine runde oder vieleckige Filterkartusche eingeschoben wird. Die Poolpumpe presst das Wasser in das Filtergehäuse, wo es die Membranen der Kartusche passierten muss, um auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück in den Pool fließen zu können. Die Filtrierleistung der Kartusche ist meist höher, als die beim Sandfilter. Allerdings setzen sich die Membranen recht schnell zu, was eben diese Filtrierleistung kontinuierlich reduziert. Deshalb müssen die Kartuschen häufiger gereinigt und mindestens einmal jährlich gegen eine neue Kartusche ausgetauscht werden, abhängig davon, wie häufig und intensiv der Pool genutzt wird.
Problem bei den Kartuschen ist die Oberfläche der Filtermembranen. Wer für einen großen Außenpool eine Filteranlage auswählen will, wird sich kaum für ein Kartuschensystem entscheiden. Bei einem Volumen von mehr als 25.000 Litern Wasser müsste die dazugehörige Kartusche Membranen mit mehreren Quadratmetern Fläche besitzen, um eine derartige Menge Wasser filtern zu können. So große Membranen lassen sich aber nicht in einer Kartusche unterbringen, denn diese müsste dann einen Durchmesser von deutlich mehr als einem Meter aufweisen. Deshalb werden Kartuschenfilter in der Regel für kleinere Pools verwendet, oder für Schwimmbäder im Innenbereich, die weniger häufig genutzt werden.
- bequemer Wechsel des Filters.
- Reinigung der Filtermembran ist relativ einfach.
- mindestens jährlicher Neukauf einer Kartusche verursacht höhere Kosten.
- nicht für Pools mit hohem Wasservolumen geeignet.
- Filterleistung lässt schnell und kontinuierlich nach, weshalb die Kartusche öfter gereinigt werden muss.
Der Sandfilter für Schwimmbecken und Außenpools
Meist wird die selbstsaugende Poolpumpe an einen Sandfilter angeschlossen. Grund dafür ist, dass selbst bei kleineren Mengen Filtersand bereits größere Wassermengen effizient gefiltert werden können. Bei einem großen Pool ist das Druckgehäuse des Sandfilters noch immer so kompakt, dass es sich in der Regel ohne großen Aufwand in einem kleinen Betriebsraum oder einer Gerätekiste für die Pooltechnik unterbringen lässt.
Der Sandfilter arbeitet überaus gründlich und filtert zuverlässig tatsächlich allen Schmutz bis zur mikroskopischen Größe aus dem Wasser. Ein solcher Sandfilter muss je nach Nutzung des Pools jährlich bis zur drei Mal gereinigt werden. Die Reinigungsprozedur erfolgt halbautomatisch durch Rückspulen. Beim Rückspulen wird der Schmutz aus dem Sand gespült und mit dem Spülwasser in die Kanalisation geleitet. In der Folge geht dem Pool eine nicht unerhebliche Menge Wasser verloren, die zu ergänzen ist. Mit der Zeit nutzen sich die Sandkörner ab und die Effizienz des Filters nimmt ab. Deshalb ist der Filtersand etwa alle drei Jahre auszutauschen.
- filtert zuverlässig auch kleinste Feststoffe aus dem Poolwasser.
- muss seltener gereinigt, respektive rückgespult werden.
- Wechsel des Filtersandes nur alle drei Jahre.
- ist auch für große Pools geeignet.
- hoher Wasserverlust beim Rückspülen, respektive Reinigen des Filters.
- muss der Filter gereinigt werden, ist der Arbeitsaufwand relativ hoch.
Schlussgedanken zur Wahl des idealen Filtersystems für die selbstsaugende Poolpumpe
Wer für die Kinder ein größeres Planschbecken mit 5.000 bis 10.000 Litern Wasser im Garten aufbauen will, der kommt mit einem Kartuschenfilter aus. Wichtig ist, dass die selbstsaugende Poolpumpe an das Filtersystem angepasst ist und möglichst stufenweise geschaltet werden kann.
Bei einem größeren Pool oder wenn das Schwimmbecken sehr häufig genutzt wird, ist der Sandfilter die eindeutig bessere Wahl. Auch wenn beim Rückspülen viel Wasser verloren geht, überwiegen die Vorteile dieses Filtersystems. Zudem ist es ein guter Tipp, vor der geplanten Reinigung des Filters mindestens 5 Tage kein Chlor zu substituieren. Dann kannst du im Normalfall das beim Rückspulen anfallende Schmutzwasser auch zum Gießen der Pflanzen im Garten verwenden, ohne dass diese unter dem Chlorgehalt leiden.
In unserem allgemeinen Poolpumpen Ratgeber erfährst du weitere spannende Tipps und Tricks!