Schmutzwasserpumpen nutzen das zu fördernde Medium zur Eigenschmierung und zudem als Kühlmittel. Wer zwei identische Pumpen nimmt, eine davon 10° C kaltes Wasser fördern lässt, die andere 30° C heißes Wasser, der wird feststellen müssen, dass das heiße Medium die Lebenserwartung der Pumpe merklich verkürzt. Andererseits kann auch ein zu kaltes Medium zu Schäden an der Pumpe führen. Welche Temperaturbereiche für Schmutzwasserpumpen ideal sind und wann der Einsatz einer Spezialpumpe für extreme Temperaturen notwendig wird, erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.
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In welchen Temperaturbereichen Schmutzwasserpumpen sicher arbeiten
Bei Markenherstellern wie Gardena, Einhell, Jung Pumpen oder Koshin ist es durchaus üblich, dass als Medientemperatur +3° C bis +35° C angegeben werden. Dies muss aber nicht immer so sein. Allerdings weichen vor allem Billighersteller von diesem Spielraum bei der möglichen Temperatur des Fördermediums ab. Vor allem dann, wenn billige Kunststoffe oder minderwertige Dichtungen in der Pumpe verbaut wurden, zeigt sich diese im Einsatz oftmals sehr sensibel gegenüber Temperaturen außerhalb des Normalbereichs.
So ist bei fast allen Schmutzwasserpumpen von Gardena eine Temperaturtoleranz von bis zu 35° C angegeben. So auch bei der Schmutzwasser-Tauchpumpe 16000 mit 450 Watt Leistung von Gardena. Die U 3 K oder U 3 KS2 von Jung Pumpen tolerieren ebenfalls generell 35° C, können aber zudem über einen Zeitraum von maximal 10 Minuten auch Medien mit einer Temperatur von bis zu 60° C pumpen. Bei Einhell sind die Schmutzwasserpumpen fast alle für maximal 35° C ausgelegt, auch die beiden beliebten Modelle BG-SWP 7835 und die leistungsstarke Einhell SMP 750-S Schmutzwasserpumpe mit 690 Watt.
Die Markenhersteller geben für niedrige Temperaturen keinerlei Vorgaben. Grund hierfür ist die für gewöhnlich ausgezeichnete Qualität der Materialien und die Tatsache, dass die Medien im Normalfall immer eine Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes besitzen. Allerdings gibt es hier Ausnahmen. Ist beispielsweise während einer Winterflut Benzin, Diesel, oder ein anderes Frostschutzmittel in das zu pumpende Medium gelangt, kann es sein, dass die Schmutzwasserpumpe eine Flüssigkeit fördern muss, deren Temperatur deutlich unter dem Gefrierpunkt liegt. Dazu ist nicht viel notwendig. Knackige Außentemperaturen, ein überfluteter Keller mit zerstörten Fenstern und ausgelaufenes Heizöl reichen bereits, um einen solchen Mix zu erzeugen. Auf diese Weise kann es passieren, dass die Schmutzwasserpumpe ein Fördermedium mit Minustemperaturen zu transportieren hat, was deutlich außerhalb der normalen Toleranz für Medientemperatur liegt.
Generell, so zeigt die Erfahrung, sind derartige Situationen für die Schmutzwasserpumpen der bekannten Qualitätsmarken kein Problem. Allerdings kann es bei Billigpumpen zu Ausfällen kommen. Kunststoffe sind in der Regel hart wie Glas und zersplittern auch in ähnlicher Weise wie eine Glasscheibe. Die Zugabe von sogenannten Weichmachern verleiht den Kunststoffen ihre Flexibilität, Robustheit und die Eigenschaft, auch extreme Beanspruchungen zu überstehen. So lassen sich aus dem vermeintlich so harten Kunststoff Luftballons, Bälle, Schrumpfschläuche und eben auch widerstandsfähige Gehäuse für Motoren herstellen.
Bei billigen Pumpen wird oft die Menge der teuren Weichmacher reduziert oder es wird ausschließlich recyceltes Kunststoffgranulat verwendet, bei dem die Weichmacher nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sind, was zu teils sehr spröden Gehäusen und Bauteilen führt, die kaum stärkere Belastungen überstehen können. Bei niedrigen Temperaturen, oft bereits ab 5° C, wird der Kunststoff brüchig, steif und verliert seine Flexibilität. In der Folge kann Wasser ins Pumpengehäuse eindringen oder Teile brechen, was in jedem Fall immer den Ausfall der Schmutzwasserpumpe zur Folge hat.
Hier kannst du dich übrigens genauer über die Zisternen bei Schmutzwasserpumpen informieren.
Optimale Mediumtemperaturen für Schmutzwasserpumpen
Obwohl generell + 1° C bis + 35° C als tolerierter Temperaturbereich für Schmutzwasserpumpen angenommen wird, sind die besonders niedrigen und die recht hohen Temperaturen für eine Schmutzwasserpumpe keine wirklich idealen Arbeitsbedingungen.
Insbesondere bei den höheren Werten kann es im Extremfall zur Überlastung, zu extremem Verschleiß oder gar zum Ausfall der Pumpe kommen. Diese Gefahr besteht immer dann, wenn der Pumpenmotor über längere Zeit an der Grenze der Maximalbelastung arbeiten muss. Dies trifft beispielsweise zu, wenn ein zähflüssiges oder stark verunreinigtes Medium gefördert werden muss, also eines mit einer hohen Viskosität. Außerdem kann es zur Überhitzung kommen, ist an der Schmutzwasserpumpe ein Häckselwerk oder ein Zerkleinerer montiert und diese müssen permanent zu große Schwebstoffe im Medium auf das erforderliche Maß bringen.
Generell liegt die optimale Temperatur für ein zu förderndes Medium zwischen 10° C und etwa 20° C. In diesem Temperaturfenster ist sichergestellt, dass der Motor bei jeder Last ausreichend gekühlt wird.
Wann ist die Anschaffung einer Spezialpumpe für heißes Wasser erforderlich?
Du hast im Garten (informiere dich hier über Gartenpumpen) oder Keller einen Hot Tub? Also einen Badezuber, in welchem du regelmäßig im wohlig heißen Wasser die Seele baumeln lässt. Gut für dich, schlecht für deine normale Schmutzwasserpumpe, wenn du mit dieser das Wasser nach dem Bad abpumpen willst. Selbst wenn du etwas wartest und wirklich erst bei 35° C die Pumpe aktivierst, geht dies auf Dauer nicht gut. Es geht dabei nicht nur um die für den Pumpenbau verwendeten Materialien. Bei einem Medium mit derartigen Temperaturen wird die Pumpe zwangsläufig heiß. Die Schmierfette in den Lagern sind aber für solche Werte nicht ausgelegt. In der Folge verflüssigen sich und tropfen ab. Mit der Zeit werden die Lager immer schlechter gefettet, weil das Schmiermittel abgetropft ist. Für solche Anwendungen ist eine Schmutzwasserpumpe wie die U 3 K von Jung Pumpen besser geeignet, denn diese kann bis zu 10 Minuten maximal 60° C heißes Wasser fördern, ohne einen Schaden zu nehmen.
Noch besser bedient bist du mit der T.I.P. 30168 Profi Schmutzwasser-Tauchpumpe Extrema 400/11 CX, die bis zu 24.000 l/h fördern kann. Diese Pumpe kann im Dauerbetrieb 50° C heißes Wasser fördern und ist in der Lage über einen Zeitraum von nicht länger als 15 Minuten auch ein 95° C brodelndes Medium zu pumpen. Möglich ist dies, weil die sehr robuste Konstruktion aus Guss und Edelstahl gefertigt ist und die Lager mit einem speziellen Fett geschmiert werden, welches auch bei hohen Temperaturen seine Konsistenz beibehält.
Die Anschaffung einer solchen Schmutzwasserpumpe für Heißwasser ist immer dann ratsam, wenn du regelmäßig Medien fördern willst, deren Temperatur 25° C und darüber beträgt. Einsatzgebiete für diese Art Heißwasserpumpen sind:
- als Strömungspumpe in einem Hot Tub
- zum Entleeren eines Badezubers
- bei der Installation einer Gartendusche, die auch einen Heißwasseranschluss besitzt
- bei Wohnmobilen und Caravans zur Entleerung des Abwassertanks
- bei kleinen Gartenteichen, deren Wasser in heißen Sommern schnell um 30° C erreicht
Wichtiger Tipp: Achte auch auf die regelmäßige Reinigung und Pflege von Schmutzwasserpumpen.
Schlussgedanken zum Thema Heißwasserpumpen und deren Nutzen
Schmutzwasserpumpen sind generell die Alleskönner unter den Pumpen, weshalb sie auch dort eingesetzt werden, wo klare Medien zu fördern sind. Allerdings stoßen die meisten Modelle an ihre Leistungsgrenzen, geht es darum, heißes oder deutlich temperiertes Wasser zu fördern. Da Pumpenmotoren für gewöhnlich das Medium zur Kühlung nutzen, bedarf es für Heißwasserpumpen einer speziellen Konstruktion, um die überschüssige Wärme abzuleiten. Zudem dürfen in solchen Pumpen nur temperaturfeste Materialien und Schmierstoffe verwendet werden. Wer trotzdem mit einer normalen Schmutzwasserpumpe heißes Wasser fördert, riskiert den Totalschaden des Gerätes, denn bei Überhitzung wird meist der Pumpenmotor zerstört.
In unserem Schmutzwasserpumpen Ratgeber findest du viele weitere Tipps und Tricks