Filter für Poolpumpen

Poolpumpen: welcher Filter ist ideal?

Das System aus Poolpumpe und Filter ist für dein Schwimmbad ebenso wichtig, wie Herz und Nieren für deinen Körper (hier kommst du übrigens zu unserem umfassenden Poolpumpen Test. Die Poolpumpe sorgt für Bewegung im Wasser und damit dafür, dass die Chemikalien gleichmäßig im Becken verteilt werden. Außerdem fördert sie das Wasser in den Filter, wo dieses gereinigt und vor allem von Schwebstoffen befreit wird. Darunter sind insbesondere mikroskopisch kleine Algen, Bakterien, die im Wasser abgelegten Eier von Insekten, abgestorbene Hautzellen und Haare der Badenden und feinster Staub aus der Luft zu verstehen. Welcher Poolfilter für welche Art Schwimmbecken und welche Poolpumpe ideal ist, erkläre ich dir in diesem Artikel. 

Im Poolpumpen Ratgeber findest du auch noch viele andere hilfreiche Artikel zum Thema Poolpumpen.

Die Poolfiltertypen

Wir haben drei Arten von Filtern zur Auswahl: Sand, Kartusche und Kieselgur, gelegentlich auch als D.E. Filter angeboten. Der Preis, die Austauschhäufigkeit und und Filtrationsraten unterscheiden sich je nach Typ. Auch die Reinigungsprozedur ist bei jedem Poolfilter-Typ etwas unterschiedlich.

Um zu verstehen, wie diese Systeme arbeiten, ist ein wenig Grundwissen notwendig. Die Effizienz eines Poolfilters wird an der Größe der Verunreinigungen gemessen, die diese Filter entfernen können. Wir sprechen hier über Schwebstoffe im Wasser, die im Bereich von einem Mikrometer groß sind, was einem Millionstel Meter entspricht.

Zum Vergleich, eine einzelne menschliche Haarsträhne hat einen Durchmesser von etwa 50 Mikrometern oder etwa 0,05 Millimetern. Die durchschnittliche Größe von Bakterien beträgt etwa 5 Mikrometer oder etwa 0,005 Millimeter im Durchmesser. Unabhängig davon, ob Bakterien durch das Chlor im Poolwasser abgetötet wurden oder nicht, können diese und andere Verunreinigungen nur herausgefiltert werden, wenn das Filtermedium fein genug ist, um diese winzigen Partikel zu binden, sie festzuhalten.

Sandfilter

Sandfilter für den Pool

Bei einem begrenzten Budget und nur wenig Zeit für die Wartung, ist ein Sandfilter die beste Wahl. Dieser ist auch für große Pools optimal, da er nicht so leicht verstopft, wie es bei anderen Filtern mitunter passieren kann.

Die Poolpumpe saugt Wasser an und fördert dieses durch einen großen Filtertank voller Sand. Das im Tank verwendete Standardmedium ist Quarzsand. Diese Art Sand erfasst Partikel mit einer Größe von 20 Mikrometern und mehr. Dazu solltest du wissen, dass ein Sandkorn nicht glatt und kugelförmig ist. Die meisten Sandkörner weisen eine ungleiche Form auf, ihre Oberfläche ist uneben und beim Quarzsand sogar leicht stachelig, was gut unter einem Mikroskop zu sehen ist. In der Folge verzahnen sich die Sandkörner miteinander und können deshalb als Filter genutzt werden. 

Allerdings, je mehr Wasser durch den Filter fließt, desto mehr werden diese Erhebungen und Kanten an den Sandkörnern abgeschliffen. Weisen die Sandkörner schlussendlich glatte Oberflächen auf, kann der Quarzsand kaum mehr Schwebstoffe aufhalten und muss ausgetauscht werden.

Andererseits sammeln sich die im Sand eingeschlossenen Partikel während der Lebensdauer des Filters an. Dies kann tatsächlich dazu beitragen, dass Partikel eingefangen werden können, die für einen Sandfilter eigentlich zu klein sind. Letztendlich wird jedoch der reguläre Wasserfluss durch den Filter reduziert, wodurch sich die Effizienz des Filters verringert. Aufschluss über die Effizienz des Filters gibt ein Manometer am Filterbehälter. Bei einem Anstieg des Innendrucks ist davon auszugehen, dass es Zeit ist, den Filter rückzuspülen. Bei dieser einfachen Reinigungsmethode wird die Fließrichtung des Wassers im Filter umgekehrt. Auf diese Weise werden alle gefilterten Schwebstoffe aus dem Sand ins Abwasser gepumpt, sodass anschließend wieder sauberer Filtersand verfügbar ist. Allerdings geht dabei eine erhebliche Menge Wasser verloren. 

Wichtig: In einem weiteren  Artikel erfährst du die wichtigsten Aspekte bezüglich Schallschutz bei der Poolpumpe.

Alternativen zum Quarzsand als Filtermedium 

  • Siliciumdioxid Nr. 20 ist das alternative Standardmedium in Sandfiltern.
  • die Filtrationseffizienz lässt sich durch Zugabe von D.E. Pulver / Kieselsäure-Pulver erhöhen.
  • ZeoSand: Dies wird aus einem Mineral namens Zeolith hergestellt. Dieses kristalline Mittel fängt Verunreinigungen ein, die kleiner sind, als bei der Kieselsäure. Dies verbessert die Klarheit des Wassers und erfordert weniger häufiges Rückspülen. ZeoSand hält ungefähr fünf Jahre, daher ist seine Lebensdauer ähnlich wie bei Kieselsäure.
  • Filterglas: Dies ist fein zerkleinertes, recyceltes Glas. Mach dir keine Sorgen über Schnitte – es fühlt sich glatt an. Es hat eine negative elektrische Ladung, die positiv geladene Teilchen wie Eisen und Mangan anzieht. Schmutzpartikel von nur 5 Mikrometern Größe können damit gefiltert werden.

Patronenfilter

In der Regel sind Patronenfilter etwas teurer als Sandfilter, aber fast immer genauso so einfach zu warten. Aber diese Filter sind effektiver, solange der Pool eine gewisse Größe nicht überschreitet.

Ein Patronenfilter besteht zumeist aus einem Kunststoffzylinder, der von gefalteten Polyesterfiltern umgeben und an jedem Ende verschlossen ist. Wasser fließt in den Tank und durch die Falten. Schmutz im Durchmesser von nur 10 Mikrometern wird im Filter aufgefangen, und sauberes Wasser fließt zurück in den Pool.

Patronen sind energieeffizient und kostengünstig. Da der Filter Verunreinigungen sammelt, muss er gereinigt werden. Anstatt zurückzuspülen, wird einfach die Patrone aus dem Tank entnommen und mit einem Schlauch abgespritzt, wodurch sich der Schmutz löst. Es ist empfehlenswert, die Filter gelegentlich mit verdünnter Salzsäure oder einer chemischen Filterreinigungslösung zu waschen. In einem anderen Artikel gehen wir übrigens auch noch  darauf ein, was für eine Rolle der Salzgehalt des Wassers für die Poolpumpe spielt!

Tipp: Erfahre hier, was die ideale Laufzeit einer Poolpumpe ist!

Kieselgur / D.E. – Filter

Die teuerste und wartungsintensivste Option ist das Filtern mit Kieselgur. Allerdings werden so auch die kleinsten Partikel entfernt, die lediglich 5 Mikrometer messen.

D.E. Filtertanks enthalten Gitter oder Finger, die mit einem krümeligen, weißen Pulver bedeckt sind – Kieselgur. Das Pulver wird aus den zerkleinerten versteinerten Überresten winziger Wasserorganismen hergestellt, den Kieselalgen. Diese pulverförmige Substanz kann in Mitteln zur Schädlingsbekämpfung, in Kosmetika und sogar in Zahnpasten gefunden werden. D.E. für Poolfilter wird allerdings zusätzlich wärmebehandelt, um überhaupt als Filtermedium wirken zu können.

Rückspülung oder Stoßreinigung beim Kieselgur-Filter

Wie bei Sandfiltern informiert ein Manometer am Tank darüber, wann es Zeit ist, den D.E. Filter zu reinigen. Typischerweise werden Kieselgur Filter wie Sandfilter rückgespült. Einige Marken verfügen über einen Stoßgriff, mit dem zum Reinigen die Gitter oder Finger abgenommen werden können.

Unabhängig davon, ob der Filter rückgespült oder gestoßen wird: Nach jeder Reinigung muss immer frisches Kielgur nachgefüllt werden. Es kann schwierig sein, genau zu bestimmen, wie viel hinzugefügt werden muss. Daher ist es besonders wichtig, den Filter mindestens einmal im Jahr von Hand komplett zu zerlegen und vollständig zu reinigen.

Poolpumpe und Poolfilter müssen zueinander und zum Pool passen

Generelle Faustregel ist, dass die Poolpumpe täglich das gesamte Wasser im Pool mindestens zweimal fördern muss. Bei einem Pool mit 10.000 Litern Wasser, also mit 10 Kubikmetern reicht demnach eine Pumpe mit einer Förderleistung von 2.500 Litern je Stunde aus, um in 4 Stunden das gesamte Wasser im Pool umzuwälzen. Erfahrungsgemäß wird eine Poolpumpe aber durchschnittlich über 6 bis 8 Stunden betrieben, wird der Pool genutzt. An nutzungsfreien Tagen kann dies deutlich weniger sein. Du solltest demnach die Wahl der Pumpe von deinen Gewohnheiten beim Schwimmen abhängig machen. 

Poolpumpe und Poolfilter

Der Poolfilter wiederum muss mindestens die gleiche Kapazität haben, wie die Förderleistung der Pumpe. Grundsätzlich ist es immer vorteilhaft, wenn die Filterkapazität 10 bis 20 Prozent höher als die Förderleistung der Poolpumpe ist. 

Tipp: Mit der richtigen Box für deine Poolpumpe kannst du dir Geräuschkulisse deutlich verringern. Außerdem gibt es auch einige Möglichkeiten den Energieverbrauch deiner Poolpumpe deutlich zu reduzieren.

Schlussgedanken zum Thema: Poolfilter kaufen 

Es gibt ellenlange Abhandlungen, die den Einsatz und die Wahl eines Poolfilters zur Wissenschaft machen. Dies ist aus meiner Erfahrung unnötig. Wichtig ist, dass du für dich festlegst, wie sauber das Wasser in deinem Pool sein soll. Willst du absolut klares, sauberes und keimfreies Wasser, musst du Chlor verwenden und einen Kieselgur Filter kaufen. Dazu gehört die passende Poolpumpe, die über eine Schaltuhr betrieben werden kann, auch an Tagen, an denen der Pool nicht genutzt wird. Wichtig ist zudem, dass das Filtersystem mindesten einmal das gesamte Wasser umwälzt, nachdem der letzte Schwimmer den Pool verlassen hat. Nur so kannst du sicher sein, dass alle Keime und Schwebstoffe aus dem Wasser entfernt werden.  

Informiere dich hier ausführlicher über solarbetriebene Poolpumpen oder über selbstsaugende Poolpumpen.